Montag, 1. April 2013

MESAGNE - Teil 3

Meine Erlebnisse und Eindruecke

1 Woche in Mesagne und mir hatte sich eine voellig andere Welt erschlossen.

Wir standen frueh am Morgen auf, wenn uns der Duft des frisch gebruehten Caffè in die Nase stieg.

Meine Schwiegereltern waren schon lange auf den Beinen.

Die Mamma hatte bereits die Toepfe auf dem Herd und war am schnippeln von allerlei Gemuese.
Die Zwiebel, Peperoncini, Lorbeerblatt und Knoblauch brutzelten in viel Olivenoel langsam vor sich hin.

Ich interessierte mich sehr fuer diese mir unbekannte pugliesische Kueche und habe mit den Jahren wohl so einiges gelernt.

Der Papa hatte mit seinem Ape schon Wasser in grossen Faessern von einer Fontanta (Brunnen) geholt und war am abladen. Damit wurde der Haushalt versorgt (kochen, Waesche, Dusche, Toilette).

Es war kein einfaches Leben fuer meine Schwiegereltern, Sie mussten immer hart arbeiten bei den Bauern der Umgebung. Pflanzen und ernten von Tomaten, Artischocken, Wein, Gemuese, Oliven,  alles was die Region
anbaute und zum Leben und zum exportieren brauchte.

Fuenf Kinder hatten Sie gross gezogen. Diese mussten schon sehr frueh mit anpacken, mit auf das Feld, ein wenig Geld verdienen. Fuer die Schule war wenig Zeit und so beendeten 4 der Kinder Ihre Schule nicht um die Famile zu unterstuetzen, damit die naechste Mahlzeit gesichert war.

Das Mittagessen wurde puenktlich um 13 Uhr auf den Tisch gestellt ( auf das gemeinsame Essen wurde sehr viel Wert gelegt ).

Pasta mit einer wunderbaren, sehr scharfen Tomatensauce gab es, darauf feine gruene Bohnen mit einem himmlischen geriebenem Ziegenkaese bestreut.
Dazu rohes Gemuese wie Fenchel ( Finocchio) und Stangensellerei (Sedano) , ein wundervoll duftendes Brot aus Hartweizen (Pane fatta a Casa, im Holzofen gebacken) und einen koestlichen, lieblichen Rotwein.

Mein Schwiegerpapa mischte den Wein in einer Flasche mit Aranciata (Fanta), in den Flaschenhals kam dann ein Bueschel Wildfenchel, der ueberall an den Feldraendern waechst. Diese Mischung schluerfte er direkt aus der Flasche. 

Ich durfte probieren und es schmeckte einfach koestlich.

Nach dem Essen brachte die Mamma Fruechte und Nuesse auf den Tisch.

Waehrend und nach dem Essen fuellte sich die Kueche. Freunde und Nachbarn kamen, alle wollten uns begruessen, die Deutsche sehen. 
Viele Fragen, alles wollten sie wissen.

Ich weiss nicht viele Kannen Caffè meine Schwiegermutter kochte.

Alle redeten laut durcheinander.

Der Geraeuschpegel war enorm. Ich verstand damals noch kein Wort italienisch, geschweige den Dialekt aus Mesagne und mir schwirrte nach 3 Stunden der Kopf. Ich brauchte eine kleine Pause.

Da musste ich durch und es dauerte einige Jahre, bis ich mich an dieses Temperament und diese Lautstaerke gewoehnt hatte.












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